Heute erhielt ich eine eMail einer Kundin, die auf eine Webseite verwies, in der „Lichtarbeiter“ als hinterlistige Werkzeuge des Teufels tituliert wurden.
Ich las es und legte es ad acta. Jedem Menschen seinen Glauben, dafür haben wir die Vielfalt.
Doch diese Anfeindungen haben in mir meine Überzeugung bestärkt, dass auch die Benennung „Lichtarbeiter“ wieder nur ein menschliches Konzept ist.
Es ist der Versuch, sich selbst in irgendeiner Weise einer Gruppierung zugehörig zu fühlen.
Höchst menschlich, aber in meinen Augen völlig unnötig.
Wenn es Lichtarbeiter gibt, muss es auch Dunkelarbeiter geben. Gesetz der Dualität. Und ja, es gibt Menschen, die sich der sogenannten „dunklen Magie“ verschrieben haben, die Energien nutzen, um anderen zu schaden.
In vielen Kulturen ist das Dunkle/Böse und das Helle/Gute tief verankert – so auch bei uns. Ich selbst habe in meinem Leben „Böses“ persönlich durchlebt. Ich weiß, wozu Menschen in der Lage sind, und ich glaube, es gibt nichts, was Menschen nicht tun würden. Wir können es jeden Tag beobachten.
Und trotzdem hat sich in mir in all den Jahren die tiefe Überzeugung entwickelt, dass es keine negativen oder bösen Energien gibt.
In meiner Sicht und Erfahrung gibt es schwere, dichte Energie, und leichtere, feinstoffliche Energie. Ebenso wie es Menschen gibt, deren Energiesysteme schwerer, dichter schwingen, und andere, deren Energiesysteme höher schwingen. Die peruanischen Q’ero sind der Überzeugung, dass wir in einer Welt der lebendigen Energie leben, in der nur wir Menschen in der Lage sind, aufgrund unserer Gedanken und emotionalen Haltung die uns umgebende leichte Energie zu beschweren.
Dem stimme ich vollkommen zu.
Physikalisch ist das Ganze sehr gut nachweisbar.
Wie jedes Objekt auf diesem Planeten haben wir ein elektrisches bzw. elektromagnetisches Feld, das messbar ist. Je nach emotionaler Verfassung schwingt es in höheren Frequenzen und damit schneller, oder in niedrigeren Frequenzen und damit langsamer. Die langsameren Frequenzen sind in der Regel stärker spürbar, weil die Schwingungsgeschwindigkeit langsamer ist. Das merkt man gut, wenn man zum Beispiel trommelt oder vor einer Box sitzt, aus der Basstöne wummern.
Jetzt gibt es Menschen, die aufgrund ihrer emotionalen Haltung niedriger schwingen. Sie schwingen nicht negativ oder dunkel oder böse, sondern einfach spürbar anders. Schwerer. Langsamer. Manchmal gefühlt sogar richtig zäh.
Der Spruch „Wir sind nicht auf einer Wellenlänge“ kommt hier nicht von ungefähr.
Menschen handeln gemäß ihrer Schwingung.
Sie können nicht anders, bis sie ihre Schwingung durch eine andere innere Haltung ändern. Und die daraus resultierende Handlung bewerten wir moralisch als „gut“, die andere als „böse“.
Das heißt jetzt nicht, dass der Mensch nicht für seine Taten verantwortlich ist. Ganz im Gegenteil. Doch es fällt ihm einfach schwerer, entgegen seiner derzeitigen Schwingung Entscheidungen zu treffen, die andere Handlungen hervorrufen.
Deswegen fällt es uns oft so schwer, uns zu verändern. Weil die Schwingung noch nicht entsprechend passt.
Und deswegen suchen wir uns instinktiv Mitmenschen als Gefährten, die unserer Schwingung entsprechen – wir fühlen uns dann wohl, sicher und zugehörig.
Da wir alle auf einer Erde leben, leben wir jedoch nicht getrennt voneinander nach Frequenzen sortiert, sondern haben ständig Kontakt zu Menschen, Tieren, Orten unterschiedlichster Frequenzen – manche schwingen höher als wir, manche niedriger, und manche ähnlich.
Wenn wir uns nun dazu entscheiden, Energiearbeiter zu sein, kommen wir unweigerlich stärker mit den verschiedenen Frequenzen in Kontakt – allein schon dadurch, dass wir uns mit Energien bewusster und intensiver beschäftigen als andere.
Je mehr wir dies tun, und je mehr wir durch die Arbeit an unserer eigenen Persönlichkeit samt Energiesystem höher schwingen, desto deutlicher spüren wir, wenn jemand niedriger schwingt.
Wir fühlen uns oft nach dem Kontakt mit einem niedriger schwingenden Menschen müde, ausgelaugt, und ein wenig duselig. Das liegt daran, dass wir intuitiv unsere Frequenz etwas der des Anderen anpassen, diese absenken, langsamer schwingen lassen, um in einen Austausch nicht nur auf kommunikativer Ebene zu treten. Manchmal brauchen wir dann eine Weile nach so einem Kontakt, um wieder in unserer gewohnten Frequenz zu schwingen.
Aber sind wir deshalb „lichtvoller“, weil wir eine andere, höhere Frequenz haben?
Sind wir deshalb „Lichtarbeiter“, weil wir im Vergleich zu manch anderem unsere emotionale Haltung nach und nach verändert haben? Weil wir Glaubenssätze wie „das Leben ist schwer“ ausgetauscht haben gegen z.B. „das Leben darf leicht sein“? Weil wir glauben, „Gutes“ zu tun?
Nein. Das sehe ich nicht so.
In der Eso-Szene wird ebenso gerne gruppiert, wie es in anderen Lebensbereichen stattfindet. Da gibt es die Reiki-Praktizierenden, die Schamanen, die medial Begabten. Alles Kategorien. Genauso wie Anwälte, Banker, Polizisten.
Alles Kategorien. Sie sagen nichts über den Menschen aus, sind nur Bezeichnungen für eine der unzähligen Entscheidungen, die der einzelne Mensch für sich trifft, um sich in der Welt zurecht zu finden und das Gefühl zu erhalten, er gehört dazu.
„Lichtarbeiter“ impliziert für mich, dass es eine dunkle Welt gibt. Dass es eine Gruppe Menschen gibt, die „ins Licht führen“ können.
Ja, im Moment könnte man das glauben, bei all dem, was in der Welt geschieht.
Und ja, auch in meiner Sicht sollte es immer mehr Menschen geben, die ihre schwere emotionale Haltung verändern und anfangen, höher zu schwingen. Es tut der Menschheit einfach gut.
Deswegen tue ich auch, was ich tue.
Und trotzdem – oder gerade deswegen – halte ich dieses Kategorisieren für unnötig.
Auch wenn ich mich selbst als Mensch natürlich nicht ganz davon befreien kann. 😉
Es hindert uns, mit den Menschen tiefer in Kontakt zu treten, aus Angst, man würde „negative Anhaftungen“ mitnehmen aus diesem Austausch.
Es hindert uns, entspannt und unbefangen zu sein und uns der Möglichkeit zu öffnen, sich gegenseitig zu befruchten.
Ein Austausch ist nie eine Einbahnstraße.
Denn Menschen, die niedriger schwingen als wir, zeigen uns höher frequenten Menschen sehr gut, wo wir noch blinde Flecken haben, wo wir noch Themen haben, die gesehen werden wollen.
Wo wir selbst noch Schwere haben, obwohl wir sie doch „bearbeitet“ wähnten.
Jeder einzelne von uns ist Teil der Natur. Die Natur entwickelt sich ununterbrochen in jeder Millisekunde weiter. Evolution hört nie auf. Auch nicht in uns.
Und das betrifft jeden Menschen, egal, wie leicht er schwingt oder nicht. Und egal, welches Label er sich verpasst.
Wir können gar nicht anders, und die Spirale geht immer nur hoch, niemals bergab. Für uns alle. Auch wenn es sich manchmal so nicht anfühlt.
Mein Wunsch ist, dass wir uns als das annehmen, was wir in meinem Verständnis sind: Hoch komplexe Wesenheiten, die sich gemeinsam im Kreislauf der Evolution weiterentwickeln, um sich und andere zu inspirieren, andere Ebenen ihres Seins (= Frequenz) zu entdecken.
Die sich idealerweise gegenseitig helfen, ihre schwere, dichte Energie in leichte, feinstoffliche umzuwandeln.
Und dabei ist es piepsegal, wie das Ganze heißt.